Tapping Your Shoulders

when it’s said that hardcore’s more than music
it’s definetly not meant your shitty behaviour

macho tough guys – rule them out!
elitist male associations – shut them all down!
we don’t need no unity as long as it’s like this to be

keep tapping your shoulders, show off your bare paunchs
keep on hurting people, keep harassing around
or just rethink your social place ’cause this used to be a safe space
maybe you’re too cool for us – well, fuck you then
fuck you then!

keep tapping your shoulders, show off your bare paunchs
keep on hurting people, keep harassing around
or just rethink your social place ’cause this used to be a safe space
there’s a thing called privilege, we urge you to consider it


Die Hardcore- und Punkszene ist auch im Jahr 2019 eindeutig männlich dominiert. Vermeintlich „harte“ Musik und rumgebülle gelten gemeinhin als eher „männliche“ Dinge, sodass sich in der jugendlichen Sozialisation auch eher Jungs dieser Subkultur zuwenden um ihren Rollenzuschreibungen gerecht zu werde und den männlichen role models in der Szene nacheifern, indem sie Instrumente in die Hand nehmen und beginnen zusammen Krach zu machen. Natürlich gehören das System der Zweigeschlechtlichkeit sowie sämtliche damit verbundenen Stereotype und Rollenvorstellungen schleunigst aus sämtlichen Köpfen entfernt, aber es lässt sich nicht negieren, dass sie in vielen eben noch existieren und auch diese unsere Szene, die ja nicht abgekoppelt von der Gesamtgesellschaft ist, sich davon nicht freimachen kann. Das zeigt sich im „großen“ Rahmen bspw. an den nicht wenigen Bands, die sich in den letzten Jahren aufgelöst haben, da eines oder mehrere Mitglieder ihre Positionen ausgenutzt und sich sexueller Übergriffe schuldig gemacht haben. Klar bleibt so etwas in der Szene nicht unkommentiert, aber gab es ein wirklich großes Echo darauf? Wurde verstärkt nach Ursachen gefragt? Was ist mit den ganzen Typen, die beim Aufkommen der Vorwürfe gar nicht schnell genug in die Tasten hauen konnten, dass die Aussagen der Betroffenen ja nun wirklich zweifelhaft sind, man* die Musik getrennt betrachten könne etc. Ja, auch auf kleineren DIY-Shows kann man* ab und an diese Crews aus unangenehm auftretenden, Aggressivität ausstrahlenden und sich unbarmherzig volllaufen lassenden Männern wahrnehmen, die sich benehmen wie die letzten Menschen, beim „Tanzen“ mutwillig Leute verletzen, sich entkleiden und nach besonders geglückten Moves schulterklopfend in ihrer Männlichkeit bestätigen. Genau solche Macker tragen auch dazu bei, dass die Szene so männlich ist, wie sie ist.

Es gibt leider zu wenige Bands in die FLTI*-Personen [Frauen, Lesben, trans* und inter*] involviert sind und die entsprechend als Vorbilder in der Szene wirken können. Und es ist verdammt auffällig, dass die beteiligten Frauen* mit Aussagen konfrontiert werden, die uns als Mennersband erspart bleiben, sei es bspw. zu ihrem Technikverständnis oder dem Stimmvolumen der Sängerinnen. Soll heißen: Wir müssen alle daran arbeiten, dass sich mehr FLTI*-Personen dazu empowert fühlen in Bands zu spielen, selbst Shows zu starten oder sich um die Technik zu kümmern. Noch mehr darauf achten, dass nicht nur Typen auf irgendwelchen Bühnen ihre Ständchen zum Besten geben. Es muss ja irgendwie möglich sein auf beschissene Kommentare zu verzichten sowie einen achtsamen und respektvollen Umgang miteinander zu pflegen. Dass man* einfach nicht blind in Menschenmengen reinboxt oder –tritt und vor dem stagediven mal kurz erblinzelt ob die Person die da alleine steht das eigene Gewicht auch wirklich halten kann. Siehst du anders? Tja, maybe you’re too cool for us. Tatsache ist aber: Hardcore sollte verdammt nochmal not just boys fun sein, ist es jedoch leider viel zu häufig. Und wenn im Text dazu aufgefordert wird, die eigenen gesellschaftlichen Privilegien zu reflektieren, so nehmen wir als Band aus vier weißen Hetero-Cis-Typen uns da auf keinen Fall raus sondern sind uns bewusst, selbst auch auf diesem Feld noch einiges zu tun zu haben.


It’s 2019 and still the hardcore and punk scene is clearly male dominated in. On a large as well as on a small scale enough guys always contribute by their shitty behavior to keep it that way. Unfortunately, there are too few bands in which FLTI*-people are involved which can act as role models in the scene. And it’s damn striking that the women* involved are often treated with a lack of respect and an unpleasant climate is created. But the fact is: Hardcore should be fucking not just boys fun, but unfortunately it is much too frequent. We all have to work on making more FLTI*-people feel empowered to play in bands or to start shows themselves. And when the lyrics ask us to reflect our own social privileges, we as a band of four white hetero-cis-dudes don’t take ourselves out of it but are aware that also we still have a lot to do in this field.