About

ALWAYS TRYING TO FIT ist der Name des Debut-Albums der Grimmaer Hardcore-Band 20 Liter Yoghurt – also gewissermaßen von uns. Zu diesem Album haben wir Liner Notes angefertigt, weil wir das wichtig und irgendwie schön fanden. Die gibt es als Inlay zur Schallplatte und als kleines Zine zu den Tapes und allgemein bei unseren Shows. Da wir aber mittlerweile in den Zwanziger Jahren leben (omg) und viele Menschen Musik nur streamen oder sich downloaden, was auch voll ok so ist, hinterlegen wir unsere Gedanken zu den Songs auch direkt hier und hoffen das gefällt euch. So, los geht’s mit der Einleitung!

ALWAYS TRYING TO FIT is the name of the debut-album of the hardcore band 20 Liter Yoghurt from Grimma, East Germany – which is us. As we wrote liner notes to all ten songs of the album, which are published as inlay to the Vinyl-LPs and as small zine together with the tapes and at our shows. Since we’re living in the 2020s many people stream or download their music, which is totally ok. That’s why we decided to make our thoughts available here. While the lyrics are in english language the notes are in german, but there’s a kind of summary at the end of each text. Hope you’ll enjoy it!

ALWAYS TRYING TO FIT

Hardcore is more than music. Hardcore ist manchmal auch nachdenken, reflektieren, Texte lesen, Texte schreiben und miteinander in Diskurs treten. Hardcore ist eine politische Subkultur und die Musik ein Werkzeug zum Austausch von Empfindungen, dem Mitteilen von Gedanken, zum Ausdruck von Missständen und in der Konsequenz der Versuch gesellschaftlicher Veränderung. Hardcore bedeutet Do-It-Yourself, den eigenen Hintern hochbekommen und mit der eigenen Community Dinge bewegen. Zumindest sehen wir das so. Und eben weil es bei Hardcore um mehr geht als Dresscodes und möglichst brutale Downtempo-Parts, haben wir uns diesmal dazu entschieden, erklärende Liner Notes zu den einzelnen Songs zu veröffentlichen, die vielleicht auch die Menschen, die sonst nicht so genau auf die Texte hören dazu inspirieren, da mal genauer drauf zu achten. Die Zeiten, in denen politische Infostände zu einer Hardcore-Show so selbstverständlich gehörten wie das Salz auf die Pommes kennen wir zwar leider nur aus Erzählungen, aber das soll unseren Bemühungen keinen Abbruch tun, dahingehend ein paar Bewegungen zu unternehmen.

Natürlich bilden die Notes jeweils nur die Spitze des Eisbergs und sind entsprechend teils überspitzt formuliert, teils werden ein paar Sachen so’n bissl zusammengehauen, aber so schauen evtl. ein, zwei Leute mehr rein, als wenn wir zu jedem Hintergrund ein ellenlanges Manifest verfasst hätten. Wenn euch beim Lesen etwas komisch vorkommt, Fragen aufwirft, nicht passt, ihr mehr erfahren und/oder eure eigenen Erfahrungen und Gedanken mit uns teilen wollt etc., dann kontaktiert uns gern per Mail, in den sozialen Medien oder quatscht mit uns auf Shows oder anderswo. Wir freuen uns auf eure Meinungen und Anmerkungen! Der Ansprechpartner eures Vertrauens ist hierbei in erster Linie unser Sänger Daniel, der Texte und Liner Notes zu verantworten hat. Deswegen ist da auch viel Ich-Perspektive dabei. 😉

Wir wollen nicht zu dolle mit Klischees um uns werfen, aber wir haben wirklich sehr viel Kraft, Liebe, Zeit (und Kohle) in dieses Album investiert. Auf der einen Seite sind es 10 kurze Tracks, auf der anderen Seite spiegeln sie unsere menschliche und musikalische Entwicklung seit dem März 2017, als wir mit einer fantastischen Release-Show die Vorgänger-EP „l’art d’oublier“ veröffentlicht haben. Mit der Scheibe sind wir echt ein bisschen rumgekommen, sie hat uns an viele tolle Orte geführt und mit großartigen Menschen in Kontakt gebracht, mit denen wir uns austauschen und vernetzen konnten. Und wir hoffen ehrlich, dass das mit dieser Scheibe noch ein Stück weitergeht. An dieser Stelle nochmal ein riesiges Danke an alle, die uns in den letzten Jahren zu Shows und Festivals eingeladen, Flyer gestaltet, gekocht, Werbung gemacht haben, unsere Musik gehört und zu den Konzerten gekommen sind. An alle, die die Szene am Laufen halten. Und an alle, die uns bei sämtlichem Firlefanz den wir mit oder außerhalb der Band veranstalten unterstützen. Wir können euch gar nicht sagen, wie sehr wir das zu schätzen wissen.

Unsere lifes sind nicht like before und ein paar Sachen have changed, wär ja auch schlimm wenn nicht. Aber diese 10 Tracks sind trotz allem noch die Thoughts of the Modern Youth – mehr als je zuvor. Und wir sind immer noch die gleichen Jungs ausm sächsischen Hinterland. Das geht raus an alle, die in Stadt und Land den Kopf oben halten, sich dem neurechten Wahnsinn Tag für Tag entgegenstellen und sich nicht unterkriegen lassen.

Viel Liebe und passt auf euch auf.
20 Liter Yoghurt im Mai 2019

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As hardcore is more than music, we decided to explain the background to our lyrics in short liner notes. We hope to be able to contribute to discussion and exchange about the mentioned topics. Since our last release in March 2017 a lot has happened, we have been able to play in many great places and have met many great people – and we hope that this will go on a little longer. We’d like to thank everyone who supported us in one way or another, who keeps the scene going and engages against the new right madness day after day. Lots of love and take care of yourselves! And thank you a lot for listening to our music.

20 Liter Yoghurt in May 2019


Picture by Oliver Richter, Grimma, 2019